Von der russischen Gastfreundschaft begeistert


 

Humboldtianer zum 6. Schüleraustausch in Sankt Petersburg

 

Vom 19. bis 28. September weilten acht Humboldt-Schüler aus Nordhausen zu Gast in Moskau und Sankt Petersburg. Zehn Tage erlebten sie viel Neues, Interessantes, Aufregendes und Wissenswertes über Land und Leute, sind mit großer Herzlichkeit aufgenommen worden.

Die Schulpartnerschaft zwischen dem Nordhäuser Humboldt-Gymnasium und dem Städtischen Gymnasium Nr.75 in Sankt Petersburg besteht bereits seit 10 Jahren. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit findet regelmäßig im 2-Jahres-Rhythmus der Schüleraustausch statt.

Während der offiziellen Begrüßung betonte Elena Petrowna, Deutschlehrerin und Verantwortliche für die Begegnungen mit den Thüringern: „Seit Beginn unserer Partnerschaft mit dem Nordhäuser Humboldt-Gymnasium im Jahr 2009 empfangen wir bereits die 6. Gruppe hier. Wie immer, wohnen die Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien, um ihnen einen intensiven Einblick in den Alltag und das Familienleben unserer Schüler zu ermöglichen.“

Im Mittelpunkt der diesjährigen Schülerbegegnung stand die gemeinsame Arbeit am Projekt „Verkehrsmittel in Russland und Deutschland – ein Vergleich“. Die Idee, sich intensiv mit den jeweiligen Verkehrsmitteln zu beschäftigen, entstand im Russischunterricht, denn „Trolleybus“ (Oberleitungsbus), „Elektritschka“ (Vorortbahn) oder „Marschrutka“ (eine Art Sammeltaxi) gibt es in Deutschland so nicht bzw. nicht mehr.

 

 

Die ursprünglich geplante Fahrt mit dem Zug von Berlin in 24 Stunden nach Moskau konnte leider nicht erfolgen, denn die Grenzübergänge zwischen Weißrussland und Russland dürfen rechtlich - laut Information vom Auswärtigen Amt - nur von weißrussischen und russischen Staatsbürgern genutzt werden. So erreichte die Gruppe Moskau also per Flugzeug. Große Begeisterung rief bei allen Teilnehmenden die Moskauer Metro hervor. Nach einem informationsreichen, aber auch anstrengenden Tag in der Hauptstadt der Russischen Föderation konnte die Gruppe im Rahmen ihres Projektes Bekanntschaft mit einer weiteren Besonderheit machen. Die Nachtzugfahrt von Moskau nach Sankt Petersburg erlebten die Humboldtianer im „Platzkartnyj“-Wagen, also dritter Klasse – in einem Großraum-Schlafwagen.

Im Rahmen des Projektes haben sich die deutschen und russischen Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Verkehrsmitteln bekannt gemacht, wichtige Fakten gesammelt und natürlich mit diesen Verkehrsmitteln das Venedig des Nordens erkundet. So konnten die Schülerinnen und Schüler neben der Peter-Paul-Festung natürlich auch die Eremitage und die Hauptstraße, den Newski-Prospekt, kennenlernen. Sehr beeindruckt waren alle vom Russischen Eisenbahnmuseum, das vor knapp zwei Jahren neu eröffnet wurde. Lokomotiven und Waggons aus 180 Jahren russischer Eisenbahngeschichte sind in einer interessanten Ausstellung zu bestaunen. Von einigen Loks und Wagen kann man auch das Innere erkunden. Im „Grand Maket Rossiya“, einem Modell von Russland auf einer Fläche von 800 m², in dem auch die Transport- und Verkehrsmittel eine wichtige Rolle spielen, erhält man einen Eindruck von der gewaltigen Größe des Landes.

Bedingt durch die Lage Sankt Petersburgs an der Mündung der Newa in die Ostsee hatte die Gruppe außerdem die Gelegenheit, eine Fahrt mit dem Tragflächenboot zu unternehmen.

Die an Erlebnissen und Eindrücken reiche Zeit verging wie im Flug. Allen fiel der Abschied schwer. Aber schon im März 2020 wird der Gegenbesuch der russischen Gruppe erwartet, der nun geplant und vorbereitet werden kann.

Danken möchten wir nochmal dem Land Thüringen und natürlich der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch, die durch die Förderung die Begegnung ermöglichten. Als bundesweites Koordinierungsbüro für den Jugend- und Schüleraustausch mit Russland fördert die Stiftung nicht nur, sondern begleitet Organisatoren der Projekte, schafft Möglichkeiten sich mit anderen Akteuren im Austausch zu vernetzen und gibt Anregungen für die Gestaltung der Begegnungen.

 

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