Humboldt-Hagelstange-Projekt am 12.01.2022 im „Lesecafe“

Text: D. Fischer / Foto: Familie Rüdiger
Während die letzten Impfpässe im Foyer noch kontrolliert werden, sitzen die Vertreter des Humboldt Gymnasiums, die vom Lesecafe´ der Rudolf Hagelstange Bibliothek eingeladen worden sind, um ihre preisgekrönte Arbeit, ein Beitrag für den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten, vorzustellen nervös und warten ebenso wie ihr Publikum, bis der letzte Stuhl gefüllt ist. Auch der Oberbürgermeister, die Bürgermeisterin der Stadt Nordhausen, der Sportkoordinator des Kreises und ehemalige Hochspringer sind unter den Zuschauern. Der Raum ist ausgeschmückt mit Stabhochsprungstangen, Büchern und den vom Ministerpräsidenten Thüringens erstellten Urkunden.
Die Spannung steigt und souverän beginnen die vier Neuntklässler, Lieselotte Kessel, Tamara Löser und Florence Rüdiger und Elias Unger, die Präsentation, die nicht nur die Arbeit an sich, sondern auch die Motivation und die Arbeitsphase in einem Mix aus Film und Vortrag vorstellt. Dabei moderieren die Schüler immer einen Teil des Films, der als Produkt im Rahmen des Projektes entstand, an und ordnen den Inhalt ein. Danach wird die Filmsequenz, von den Schülern im Stil einer Dokumentation erstellt, abgespielt und der nächste Schüler ergreift das Wort.
Dabei gehen die Schüler auf den Wettbewerb, die Stabhochsprung AG samt Trainingsinhalten und ihrer langen Tradition an unserem Gymnasium genauso ein, wie auf die einzelnen Arbeitsschritte und vielfältigen Arbeitsweisen, die den Prozess der Entstehung vorantrieben und umfangreiches Wissen durch verschiedene historische Arbeitsweisen, wie das Studium von Originalquellen, Karten, Bildern aber auch das Interview von Zeitzeugen beinhaltete. Auch das Thema Urheberrechte, wichtig, wenn man nachhaltige Arbeiten erstellen will, die auch einem breiten Publikum zur Verfügung gestellt werden können, wurde dabei angesprochen und am Ende führte gerade das Nachdenken über das Medium Film dazu, dass man neben Geschichte und Sport auch musikalische Akzente setzte und hier ein drittes Fach in das Projekt mit einbezog.
Im dritten Teil stellen sie Rudolf Hagelstanges Leben und Werk vor. Hier erfolgt die historische Einordnung der dichterischen und sportlichen Karriere sowie einzelner persönlichen Entscheidungen Hagelstanges. Sie laden zu einem schönen historischen und aktuellen Spaziergang durch die Stadt mit biografisch, sportlich und literarisch relevanten Orten ein. Dabei kontrastieren sie historische Bilder und Filmaufnahmen mit aktuellen Bildern.
Den Abschluss bildet die Darbietung eines eigen vertontes Gedicht Hagelstanges, dass auch noch von Lehrern und den Schülern eingespielt wird. Das Publikum ist voll des Lobes und von den vier Schülern fällt langsam die Anspannung. Es werden noch Anekdoten von der Preisverleihung zum Besten gegeben, Dankesworte gesprochen und vor allem gelobt mit der Hoffnung auf beiden Seiten, dass solche engagierten und umfangreichen Projekte auch in der Zukunft möglich sind und bestehende Material weiter genutzt werden kann.
Zurück zu den vier Personen im Mittelpunkt. Als das letzte Mikro abgeschaltet und die letzte Note verklungen ist, kehrt das Leben in sie zurück und man kann sie sich gut vorstellen in ihrem eigentlichen Arbeitsfeld: kopfüber in der Turnhalle hängend, mit den Augen und Händen nach der Stange zum Überqueren suchen.
Diana Fischer (Lehrerin für Englisch & Geschichte am Humboldt-Gymnasium)