Humboldtianer bei der Jahresversammlung der LEOPOLDINA


Herausragende schulische Leistungen, großes Engagement als Schülersprecher des Humboldt- Gymnasiums, Erfolge bei Landesausscheiden von Jugend forscht, Mitglied einer AG an der Hochschule Nordhausen waren Begründungen für den Vorschlag, Lucas Igla aus der 12. Klasse zur Teilnahme an der Jahresversammlung der bedeutendsten und ältesten naturwissenschaftlichen Vereinigung Deutschlands vorzuschlagen.
Hier sein Bericht:
Mein Besuch bei der Jahresversammlung der Leopoldina in Halle/Saale
von Lucas Igla 12/3
Am Samstag, den 24. September 2016, durfte ich für einen Tag lang Gast sein an der Leopoldina in Halle und mir im Zuge dessen einen Einblick verschaffen in die Arbeit dieser Institution. Die Leopoldina ist die Deutsche Nationale Akademie der Wissenschaften; eine überregionale Wissenschaftlervereinigung, deren zentrale Aufgabe darin besteht, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu aktuellen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Fragen zu beraten. Ziel der Leopoldina ist es, wohlbegründete Stellungnahmen und Empfehlungen für die Bewältigung drängender gesellschaftlicher Herausforderungen abzugeben sowie wichtige Zukunftsfragen aufzuzeigen, deren Lösung ohne wissenschaftliche Basis nicht erwartet werden kann.
Ich war im Vorfeld dieser für die Leopoldina jährlich wichtigsten Versammlung als einer von vierzig Abiturienten aus ganz Deutschland dazu eingeladen worden, den Veranstaltungen beizuwohnen, konkret also den angebotenen wissenschaftlichen Vorträgen verschiedenster Dozenten zu folgen.
Nun kam ich also am Samstag früh morgens, von der vorangegangenen Kursfahrt noch ziemlich übernächtigt, in der Halleschen Jugendherberge an, um Quartier zu beziehen und auf die anderen Jugendlichen zu treffen.
Schnell war klar, dass es neben einigen echt krassen „Wissenschaftsfreaks“ auch zahlreiche Schüler gab, die mir aufgrund ähnlicher Neigungen und Interessen auf Anhieb sympathisch waren. Nach diesem ersten Aufeinandertreffen begaben wir uns dann auf direktem Wege zum Hauptgebäude der Leopoldina, dessen Äußeres auf den Neuankömmling eine faszinierende Wirkung hat.
Im Innern machte sich sogleich eine festliche, ja sogar einschüchternde Stimmung breit unter den jugendlichen Besuchern der Jahresversammlung, ausgehend gleichermaßen vom prunkvollen Ambiente, wie auch von den anwesenden Wissenschaftlern selbst.
Wir begaben uns in einen großen Saal, in dem dann über den Tag verteilt viele Vorträge stattfanden.
Die Vorträge selbst standen unter Leitmotto „Wissenschaften im interkulturellen Dialog“. In deutschen und englischen Vorträgen aus verschiedensten Wissenschaftsbereichen wurden dabei Erklärungen darüber gegeben, inwieweit man durch Wissenschaften den Dialog zwischen Nationen fördern kann beziehungsweise inwiefern die Wissenschaften selber durch Interkulturalität geprägt werden und wurden, wie sich also gleiche Wissenschaften durch äußere Einflüsse eines jeden Landes international unterschiedlich entwickeln können.
So befassten sich beispielsweise die Vorträge „Stem Cell Research (Stammzellenforschung) in Different Cultures“ und „Das Verhältnis indischer, arabischer und westlicher Mathematik zueinander – ist die Mathematik kulturabhängig?“ mit letzterem Aspekt. Es wurde in dem mathematischen Vortrag beispielsweise dargelegt, dass zwar die Erkenntnisse der Mathematik von Land zu Land gleich sind, wenngleich der Methodenkanon jeweils ein anderer ist.
Nach einer Podiumsdiskussion zur Globalisierung der Wissenschaften und dem anschließenden gemeinsamen Abendessen der Abiturienten bei einem Mexikaner, war der offizielle Teil des Programms abgeschlossen. Danach tauschte man noch einige Nummern aus, um sich dann den Weg in die Jugendherberge oder aber nach Hause anzutreten.
Aus dieser Veranstaltung gehe ich mit Erinnerungen an schöne Erlebnisse hervor. Im Verlaufe des Tages habe ich sehr interessante Dinge gelernt, die vorgefundene Atmosphäre genossen. Es waren nicht nur die Referate, die mir gefielen, sondern vor allem auch der Kontakt mit den anderen Jugendlichen. Auch die Berufsberatung, die man eigens für uns jüngste Teilnehmer organisiert hatte war gut: Ein Aufeinandertreffen zwischen Hochschulprofessoren und uns. Diese Professoren (so gab es zum Beispiel Professoren für Medizin, Biologie, Japanologie oder Maschinenbau) gaben uns im Dialog ein paar Informationen preis über die Aufgaben und Inhalte ihres Fachs, sowie Einschätzungen zu Zukunftsperspektiven und Berufschancen. Dieser Programmpunkt war gelungen, denn er brachte viele der Anwesenden und unsicheren Jugendlichen (mich eingeschlossen) ihrer Berufswahl zumindest einen kleinen Schritt näher.