Auf der Suche nach dem Stein der Weisen oder Die Dosis macht das Gift


Auf die Suche nach dem Stein der Weisen begaben sich zum Projekttag des Wahlunterrichtes der 9. Klassen die Naturwissenschaftler. Gefunden haben sie im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle/Saale eine sehr spannend aufbereitete Ausstellung rund um die ausgegrabene Alchemistenwerkstatt aus Wittenberg.

Vor wenigen Jahren gelang ein sensationeller Fund in einem wahrhaftigen Scherbenhaufen der Geschichte des Mittelalters. In akribischer Kleinarbeit wurden Scherben und Geräte zusammengesetzt und ergaben das Bild eines frühen "Labors", das keine Zauberküche Harry Potters war.

In den Ablagerungen der Scherben fand man die Nachweise für die Inhalte der Gefäße, fand Reste, die zur Herstellung von Arzneimitteln geeignet waren. Das waren Antimon und Blei, Salpeter- und auch Schwefelsäure.

Während der Führung ging es recht schnell durch die Geschichte vom alten Ägypten mit Rezepten für Farben, zu den griechischen Eroberern mit den 4Elementen, den Beginn der Alchemie mit der o.g. Suche nach dem "verrätselten" Stein der Weisen, bis zum Beginn der modernen Chemie.

Interessiert betrachteten die Schüler die Nachweise über die medizinischen Verwendungen der Metalle, des Quecksilbers gegen Syphilis, des Antimons zur Verjüngung und Reinigung. 

Alte Herstellungsverfahren zur Reinigung von Gold durch Antimon waren im Film zu sehen. Nicht weit also bis zum Theophrastus mit der bekannten Aussage von der dosierten Giftwirkung....

Eigentlich wollten die Schüler selbst Gift untersuchen, konnten dann aber in mittelalterlicher Manier in einem nachgebautem Labor auf Kupferplatten mit altertümlicher Balkenwaage hantieren und Arzneimittel herstellen:

Da wurde gerührt und abgewogen, mit dem Mörser Schwerstarbeit verrichtet und letzten Endes gab es für jeden eine kleine Dose mit Zahnpulver aus Ingwer, Soda, Eichenrinde und Pfefferminzblättern und eine Duftsalbe mit Rosen- oder Lavendelöl.

Die Ausstellung endete mit einem phantastischen Vergleich: Die Teilchenphysiker des Cern seien die Alchemisten von heute. Sie suchen nach dem, was die "Welt im Innersten zusammenhält". Ihre Erklärungen sind schwer verständlich, ihre Ziele nicht ganz klar, doch ist es die Neugier des Menschen, die auch schon ARISTOTELES zu der Aussage in seiner Metaphysik brachte:

"In der menschlichen Natur liegt der Trieb der Erkenntnis."

 Der Text entstand unter Zuarbeit durch Luisa Schuputz, Melissa Turan, Caroline Neumann, Emily Willing und Sophie Jalowski.

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