Bleischürze, Katheter und Monitor


 

Selbst am Ultraschall- Gerät stehen, auf der Liege ein Mitschüler. Leber und Niere suchen und finden, ebenso die Halsschlagader am Monitor deutlich machen. Dieses einprägsame Erlebnis wurde uns im Rahmen unseres Wahlpflichtunterrichtes Biologie/Chemie am 26. April 2017 in der Radiologie des Südharzklinikums Nordhausen möglich gemacht.

Auf lehrreiche und unterhaltsame Weise bekamen wir von Prof. Dr. med. habil. Malich einen Einblick in den Job eines Radiologen. Zuerst zeigte er uns radiologische Bilder und wir konnten eine Vermutung über die Diagnose ablegen. Schließlich verriet er uns, dass es sich um ein Nierenkarzinom eines älteren Patienten handelt und erklärte uns daran, wie man auf radiologische Weise eine Operation umgeht. Der Arzt kann mit Hilfe eines Katheters die Blutzufuhr stoppen und verhindert damit das weitere Wachstum des Tumors. Es wurde uns klar, dass die Arbeit eines Radiologen nicht nur diagnostische, sondern auch operative Eingriffe beinhaltet. Wie schwer diese Arbeit noch unter einer Bleischürze werden kann, konnten Mitschüler nachvollziehen.

Später führte der Professor uns quer durch die Räumlichkeiten der Radiologie und erklärte uns viele der Geräte, wie zum Beispiel das MRT. Dessen Einsatz ist ein diagnostisches Verfahren, welches mit Hilfe von Magnetfeldern und Radiowellen zur Darstellung der inneren Organe und Gewebe eines menschlichen Körpers dient. Ein weiteres Verfahren ist die Computertomographie, kurz CT. Anders als beim MRT kommen hier Röntgenstrahlen zum Einsatz. Das in der Radiologie unentbehrliche Mittel macht gezielt festgelegte Regionen des Körpers Schicht für Schicht sichtbar. Auch hier bekamen wir faszinierende Bilder zu sehen. Seit dem letzten Jahr besitzt das Krankenhaus ein neues und besseres Gerät, was den Ärzten sogar eine 3D Darstellung von Gefäßen, Organen sowie Skelettabschnitten ermöglicht. Zudem verkürzt es die Untersuchungszeiten um ein Vielfaches, was besonders positive Auswirkungen für die schnelle Behandlung eines Traumapatienten hat.

Sehr viel lernten wir auch über die heute häufigste Krebserkrankung bei Frauen – Brustkrebs. Bei Verdacht auf diese Erkrankung wird eine Biopsie durchgeführt. Dabei werden Proben durch eine Hohlnadel entnommen und geprüft. Stellt sich dabei heraus, dass die Frau ein Karzinom im Frühstadium besitzt, sind weitere Untersuchungen nicht notwendig. Vorteile sind auch, dass es ein schnelles und risikoarmes Verfahren ist, welches ambulant und bei örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann.

Nach vielen spannenden Minuten war das Interesse bei vielen von uns geweckt worden und wir haben viel Wissen mit nach Hause nehmen können.  Ein Schülerpraktikum in diesem Institut des Südharzklinikums oder aber das Verfassen einer Seminarfacharbeit zu physikalischen oder medizinischen Fragestellungen aus diesem Gebiet können sich einige von uns nun vorstellen. Auch über Ausbildungsmöglichkeiten oder ein Studium sind wir jetzt informiert.

Dank möchten wir dem Radiologie Team und vor allem an Prof. Dr. med. habil. Malich sagen, der  uns diesen Nachmittag ermöglichte.

 

Caroline Neumann, Emily Willing, Lydia Knüpfer und Luisa Schuputz

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