Probestudium- Joy und Mathilda an der Universität Jena

Eine Woche „Probestudium“

Professoren, Doktoranden, Hörsäle und Vorträge sind typisch für eine Universität. Wir durften vorzeitig schon etwas von der Studienluft schnuppern und mit zwei Studenten die Friedrich-Schiller-Universität Jena erkunden. Abgesehen von der recht modernen und digitalisierten Einrichtung, sind dennoch rustikale und historische Elemente erhalten, was allein das Gebäude sehr interessant macht. Die Möglichkeiten, die sich innerhalb von Hörsälen und Laboren bieten, sind allerdings noch beeindruckender. Professionellen Vorträgen zu lauschen, war ein ganz besonderes Erlebnis. Obwohl wir für den Großteil der Themen kein breites Vorwissen aufweisen konnten, wurde trotz hohem Niveau alles sehr verständlich erklärt. Das Level der Aufmerksamkeit war unglaublich, niemand hat ein einziges Wort verloren und gespannt den Fachvorträgen zugehört. Das Mittagessen in der Mensa machte das Studienerlebnis dann komplett. Unter hundert Studenten zu sitzen, Gespräche mit ihnen zu führen und Tipps für das weitere Leben zu bekommen, ließ uns wie echte Studenten fühlen.   

                                              Dieses und viele weitere Erfahrungen konnten wir in der fünfzehnten Sommerschule der Universität Jena sammeln, die uns von unserer Biologie-Kurs-Leiterin Frau Kelle vorgestellt wurde. In der Woche vom 17.06.2019 bis zum 21.06.2019 durften wir unter 50 Schülerinnen und Schülern in Thüringen eine besondere Förderung in den naturwissenschaftlichen Fächern genießen.

Das diesjährige Thema „Biophotonik: Optische Technologien für die Gesundheit“, interessierte uns besonders. Aus verschiedenen Städten, im Alter von fünfzehn bis neunzehn und mit unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Schwerpunkten, trafen wir uns am Alpha Hostel Jena und konnten recht schnell Anschluss finden.            Besonders im Gedächtnis ist uns der Besuch des Max-Plank-Instituts für Biogeochemie geblieben. Die 1997 gegründete Forschungseinrichtung beschäftigt sich mit der Erforschung von Erdsystem und globalen Stoffkreisläufen. Das allgegenwärtige und wichtige Thema des Klimawandels traf auch hier auf uns und erweiterte einige Stränge aus dem Unterricht. Die Überraschung hierbei: Die Vorträge dazu wurden auf Englisch gehalten. Das stellte jedoch keine Schwierigkeit dar und ermöglichte uns einen Einblick in die Arbeit mit Wissenschaften, da meist die Fachsprache Englisch herrscht. Am Institut wird besonders hohen Wert auf die Gleichstellung der Frau, sowie auf den ambivalenten Umgang mit Arbeit und Familie gelegt, weshalb es unter jungen, familienbewussten Menschen als sehr attraktiv gilt.       

                                                      Der Morgen des 19.06.2019 startete mit einer dreistündigen Busfahrt nach Dresden. Dort besuchten wir das Hygienemuseum und die Ausstellung „Shine on Me. Wir und die Sonne“. Es ist faszinierend, wo uns die Sonne überall begegnet. So wird beispielsweise im Christentum die Jungfrau Maria oftmals in einer Sonne dargestellt. Aber bereits die Griechen und Römer hatten Sonnengötter und Sagen, die den Lauf der Sonne zu erklären versuchen. Eine gesonderte Ausstellung für einen Grundstein für die Existenz von Lebewesen, die Zeitrechnung, unsere Ästhetik und die Lösung des Klimaproblems ist durchaus wichtig, denn man denkt beinahe nur an ihn, wenn es um das Wetter geht. Den Menschen in seine Einzelteile zerlegt, zeigt die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“. Von den Zellkompartimenten bis hin zum Tod stellt diese Ausstellung alle Facetten des Lebens dar. Große anschauliche Modelle, Informationstafeln, Computer und kleine Experimente kosteten wir auf den 2000 m² voll aus.                                            

   Es bestand die Möglichkeit, die eigene Seminarfacharbeit oder ein anderes wissenschaftliches Projekt vorzustellen und somit für das eigene Kolloquium zu üben. Im weiteren Verlauf besichtigten wir verschiedene Institute, unter anderem Jenoptik, das Institut für Mikrobiologie und das Institut für Anorganische und Analytische Chemie. Wir durften allerdings auch selbst aktiv werden und im Schülerlabor verschiedenste optische Experimente durchführen. Unsere Lernreise endete am Freitag nach dem Besuch der Imaginata, ein Experimentarium, mit der Verleihung der Auszeichnungen für die Teilnehmer.                               

           Eine Woche die uns viele Möglichkeiten für ein Studium in Jena aufzeigte, uns erkennen ließ, dass wir bald eine riesige Entscheidung zu treffen haben und das am Ende doch alles irgendwie gut klappt. Die Sommerschule gab uns die Möglichkeit einen Unialltag zu erleben und uns einem Studium näher zu fühlen. Ein Erlebnis, was wir jedem begeisterten Schüler in den MINT-Fächern nur empfehlen können.

Noch passen wir nicht ganz auf die Sitzbänke der Universität, doch da wachsen wir rein.

Mathilda Schulze (20DE2) und Joy-Emely Wiertelorz (20DE4)

                                            

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