Stipendiaten


Mit wenigen Millilitern unzählige Leben retten

Ein Einblick in eine Unterrichtsstunde am anderen Ort von L. Schuputz

 

Würdest Du einem Menschen das Leben retten, wenn Du könntest? Mit hoher Wahrscheinlichkeit wirst Du diese Frage mit ja beantworten. Das Plasmaspende Zentrum in Nordhausen bietet dir die Möglichkeit, unzählige Leben mit einer Plasmaspende zu retten.

Wir, der Biologie eA Kurs Klasse 12, haben am 04. Februar 2020 diese Einrichtung in der Rautenstraße im Zentrum der Stadt Nordhausen besucht. An diesem Tag haben wir gesehen, wie einfach Leben retten sein kann.

Voraussetzungen sind ein Alter von 18 Jahren, im Normalbereich liegende Vitalwerte und ein Gesundheitscheck, der durch einen Arzt vor Ort durchgeführt wird. Die freundlichen Mitarbeiter des Plasma Service haben jene Tests sorgfältig auch an uns durchgeführt. Damit war der schwierigste Teil der guten Tat bereits geschafft. Anschließend sind wir in einen langen Saal geführt worden, welcher mit 18 Blutentnahmestühlen ausgestattet war. Auf einigen der Stühle konnte man Personen beim Spenden beobachten.

Der Ablauf der Plasmaspende ist recht einfach gestaltet. Zunächst muss die Vene in der Armbeuge punktiert werden. Das Blut wird in einen Automaten gepumpt und mithilfe eines Filters werden die festen Bestandteile des Blutes wie Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten von dem Blutplasma getrennt. Das Blutplasma besteht vorrangig aus Wasser, doch auch Stoffe wie Proteine, Hormone und Nährstoffe sind dort enthalten. In dem Automaten werden zudem eine Kochsalz- und Citratlösung gepumpt. Dieser Vorgang ist uns exemplarisch anhand einer Maschine vorgeführt und umfangreich beschrieben worden. Abhängig von dem zu entnehmenden Plasmavolumen, was je nach Körpergewicht zwischen 650 und 850 ml liegt, variiert die Zeit. Hierbei sollten in der Regel 45 bis 60 Minuten eingeplant werden. Dabei werden die Entnahme- und Rückgabephasen ständig wiederholt. Von den ca. 6 bis 7 Litern Blut in unserem Organismus, durchlaufen insgesamt 2 bis 3,5 Liter die Maschine. Der Spender hat an dieser Stelle seinen Teil zum Leben retten beigetragen.

Nun ist es Aufgabe des Pharmakonzerns Biotest, dieses Produkt nutzbar zu machen. Nach einer strikten Kühlkette und umfangreichen Test, kann das Plasma zu Medikamenten weiterverarbeitet werden. Diese Medikamente wie z.B. „Cytotect“ sind lebensnotwendig für Patienten beispielsweise mit Hämophilie oder einer „Cytomegalie Viruserkrankung“. Jene Medikamente kommen unter anderen in der klinischen Immunologie und Hämatologie zum Einsatz. Da das Plasma nicht synthetisch hergestellt werden kann, ist eine ausreichende Verfügbarkeit des Plasmas essentiell.

Nach gut einer Stunde kamen wir zu der Erkenntnis, dass mit so wenig Aufwand Großes bewirkt werden kann. Wir bedanken uns rechtherzlich bei dem netten Team des Plasma Service für dieses prägende Erlebnis.

Entscheide auch Du Dich für eine Plasmaspende, denn jeder Tropfen der dort gelassen wird, ist sinnvoll.

Interesse und Engagement werden gefördert- Über Möglichkeiten sich auf ein Studium vorzubereiten

v.l.n.r. Caroline Neumann, Mathilda Schulze, Josefine Hoffmann, Joy-E. Wiertelorz

 

Josefine, Caroline, Joy und Mathilda sind Schülerinnen im eA-Kurs Biologie der 11. Klasse. Für sie eröffnet sich eine besondere Fördermöglichkeit außerhalb und zusätzlich zum normalen Unterricht. Alle vier haben seit wenigen Tagen die Bestätigung in den Händen, dass sie auf wissenschaftlich hohem Niveau mit anderen Schülern gemeinsam an Förderprogrammen, die auch als Auszeichnung zu verstehen sind, teilnehmen können.

 

Ende Juni werden Joy und Mathilda an der Sommerschule 2019 der Universität Jena teilnehmen. Eine Woche wird von verschiedenen Forschungsinstituten für eine begrenzte Zahl von Gymnasiasten aus Thüringen gestaltet. „Optische Technologien für die Gesundheit“ ist das Jahresthema. Vorträge, Seminare und Praktika rund um die Biophotonik werden angeboten. Vorgestellt wird die große Bandbreite an optischen Technologien für die medizinische Diagnostik. Es geht um Krankheitserkennung, ein besseres Verständnis von Lebensprozessen und um Beiträge zur Vorsorge. Dazu lernen die Teilnehmer natürlich die Universität kennen und können sich schon ein wenig als Studenten fühlen.

 

Eingeladen sind für den September Josefine und Caroline, um an der LEOPOLDINA- Jahrestagung in Halle/Saale teilzunehmen. Die LEOPOLDINA ist die älteste naturwissenschaftliche Vereinigung in Deutschland, Österreich und der Schweiz und ist die Deutsche Akademie der Wissenschaften. In dieser Funktion fördert die Vereinigung den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs und widmet sich dem (auch zukünftigen) wissenschaftlichen Nachwuchs.

Unsere Teilnehmerinnen erhalten im Rahmen eines Stipendienprogrammes für insgesamt 50 SchülerInnen aus Deutschland die Möglichkeit, sich mit renommierten Wissenschaftlern zu unterhalten, an Vorträgen und Gesprächen teilzunehmen und vor allem auch einen ganzen Tag im Schülerlabor für Elektronenmikroskopie zu verbringen. Entsprechend des Jahresthemas „Zeit in Natur und Kultur“ wurden entsprechende Experimente ausgewählt.

 

Wir freuen uns sehr, dass die Vorschläge des Gymnasiums im Auswahlverfahren Bestand gehabt haben.

 

Herzlichen Glückwunsch und viele interessante Eindrücke und Anregungen für ein künftiges Studium!

 

Es besteht ebenso aktuell die Möglichkeit für SchülerInnen der jetzigen 10.Klassen, die in den MINT- Fächern besser als „gut“ sind, sich für das Thüringen- Stipendium zu bewerben. Bitte scheut Euch nicht, diese Fördermöglichkeiten anzunehmen. Ein Erfahrungsbericht dazu kann auf dieser Seite nachgelesen werden.

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