Bio-Exkursion bei echtem Brockenwetter

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Die eA-Biologiekurse der Klasse 11 verbrachten drei Exkursionstage rund um das Torfhaus. Wie sich schnell herausstellte, war nicht nur das Erkunden verschiedener Ökosysteme das Ziel, sondern auch der Weg. Kaum angekommen, ging es für den Dauerregen präpariert und mit dem Equipment zum Bestimmen abiotischer Umweltfaktoren im Rucksack auch schon direkt zur Wolfswarte. Ob der Bruchberg so kahl ist, weil Mann ihn wegen der Wölfe abgebrannt hat, bleibt ungewiss; dass die schroffen Felsen ein spezifisches Habitat darstellen, ist sicher. In Wolken gehüllt blieb die fantastische Fernsicht aus, und die 35köpfige Gruppe erwanderte ihr nächstes Untersuchungsziel, die Sonnenkappe. Natürlich handelt es sich dabei nicht um eine Kopfbedeckung für die Art von Wetter, die sich alle herbeisehnten, sondern einen Bach, welcher am Nordufer des Oderteichs in den Stausee mäandriert. Am Oderteich kam dann endlich die Sonne raus und mit ihr ehr Lust auf Baden, als Pflanzen und abiotische Faktoren zu bestimmen. Zurück in Torfhaus war aber nicht etwa schon Schluss. Zunächst wurde im Ort der Spagat zwischen Nationalparkzielen und Tourismus hinterfragt und das Nationalparkhaus nach wertvollen Informationen durchsucht. Und als die ersten nach dem Abendbrot ihr Frischpräparat vom Torfmoosblättchen anfertigten, mikroskopierten und zeichneten, hatten die Biologen von morgen um die 30000 Schritte bzw. 15km auf der Uhr. Einschlafprobleme sollte es also nicht geben.

Am Mittwoch hatten wir um 11Uhr ein Date im Brockengarten. Das bedeutete Brockenaufstieg in 2h – sportlich also. Kaum auf dem Gipfel wehte gleich ein anderer Wind. Also anziehen, was noch im Rucksack verstaut war und in Minirudeln sich gegenseitig vor dem wind schützend hinter der Rangerin her. Eine unglaubliche Pflanzenvielfalt und Blütenbracht erwartete uns an diesem ungemütlichen Ort. Die heiße Suppe tat dann gut. Noch fix ein Brockenfoto (mit beinharten Typen) und frisch gestärkt erkundeten wir die Vegetationszonen und das Grüne Band beim Abstieg. Nach weiteren 35000 Schritten bzw. knapp 20km erreichte die Gruppe – aber nur fast – im Trockenen das Lager.  Eine heiße Dusche und reichlich Kohlenhydrate belohnten das Forscherteam.

Und so zogen die wissensdurstigen auch am dritten Exkursionstag los und untersuchten abschließend den Harz im Wandel und das Große Torfhausmoor mit seiner sehr speziellen Biozönose. Links und rechts vom Steg lachte uns Sonnentau entgegen und Heidel-, Preisel- und Rauschbeere waren kein bisschen sauer über die zahlreichen vorgehaltenen Handys, die heutzutage beim Bestimmen helfen. Den Insekten war es für Fotoshootings leider zu nass und auch uns spülte der Regen, nach nochmal 20000Schritten und knapp 6km nach Hause.

 

Text und Fotos: K. Schanz

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