Leuchtende Bakterien, der Aufbau von Schnecken und ganz viel Spaß – Teilnahme an der Internationalen Biologieolympiade
von J.Menge

Mit der Teilnahme an der ersten Runde der Internationalen Biologieolympiade hätte ich
nicht gedacht, dass ich die Chance bekommen werde eines der interessantesten
Wochenenden zu erleben. Ich habe mich schon immer für Biologie interessiert und somit
viel die Entscheidung leicht an der zweiten Runde der IBO teilzunehmen
Die Aufgaben dieser Runde waren deutlich über dem Niveau des Schulunterrichts,
jedoch konnte man auch vereinzelt das Wissen aus dem Unterricht anwenden und das
führte letztendlich dazu, dass ich die Möglichkeit bekam an einem Aufbauseminar zur IBO
teilzunehmen.
Im Nachhinein war die Teilnahme die beste Entscheidung, die ich hätte treffen können.
Aber zu Beginn ist man meistens etwas skeptisch und so war ich besorgt, dass ich
zwischen vielen Biologieüberfliegern völlig verloren bin. Auch wenn sich der
Wissensstand zwischen den Teilnehmern zum Teil unterschieden hat, fühlte man sich nie
allein, weil wir uns gegenseitig weitergeholfen haben.
Am Freitag begann meine Reise am Bahnsteig in Nordhausen und von dort bin ich bis zur
Friedrich-Schiller-Universität in Jena gefahren. Dort haben wir alle 12 Teilnehmer begrüßt
und anschließend wurde ein Vortrag über Plasmide, die DNA und Techniken zur
Identifizierung dieser gehalten. Im Anschluss durften wir dann selbst aktiv werden und
haben verschiedene genveränderte Bakterien mit Nachweismitteln in Reagenzgläser
pipettiert. Die Geräte waren dabei völlig unterschiedlich im Vergleich zur Schule, da in
den Pipetten selbst kleinste Mengen abgemessen werden konnten. Mit dem Personal
zusammen haben wir die genveränderten Bakterien und die DNA-Sequenzen mittels
PCR-Methoden ausfindig gemacht und am Ende konnte man sein Ergebnis sogar mit dem
bloßen Auge erkennen, denn die positiven Bakterien haben unter violettem Licht hellblau
geleuchtet. Am Abend ging es ins Hostel und dort haben wir alle gemeinsam gekocht und
uns über die verschiedensten Dinge unterhalten, wodurch man sehr interessante Leute
kennenlernen durfte.
Am nächsten Morgen ging es um 7:30 Uhr zum Frühstück, zwar musste man das
Wochenende über sehr früh aufstehen, das war jedoch auch der einzige Nachteil an dem
Ganzem. Im Karl-Zeiss-Gymnasium begann der Tag mit einem Botanik Praktikum, in
welchen man verschiedene Pflanzen mikroskopiert hat und eine Dünnschicht
chromatografie durchführen konnte. Anschließend wurden seine eigenen Grenzen auf die
Probe gestellt, da wir eine Schnecke sezieren sollten, um deren Aufbau zu analysieren.
Die folgenden Vorträge waren über Enzyme und den Nachweis dieser, was doch deutlich
weniger ekelerregend ist. Am Abend sind wir gemeinsam Pizza essen gegangen und
konnten uns beim Bowling ausprobieren. Nach einem langen Spaziergang zurück zum
Hostel sind wir 2:00 Uhr nachts dann auch endlich ins Bett.
Am nächsten Morgen folgte nochmal ein sehr interessanter Vortrag über Enzyme und wir
haben gemeinsam die Ergebnisse der letzten Tage ausgewertet. Nach der
Verabschiedung stand auch schon wieder der Heimweg an, wobei der Abschied gar nicht
so leicht war, denn auch in nur 3 Tagen hat man die Teilnehmer ins Herz geschlossen.
Abschließend kann ich euch nur mitgeben, dass es eine einzigartige Erfahrung war, die
ich jederzeit nochmal machen würde. Auch wenn man nicht alle Inhalte versteht sind die
drei Tage extrem interessant und vor allem trifft man Leute mit denselben Interessen. Das
endet in den besten Gesprächen und vor allem in Freundschaften, die nicht nur für ein
Wochenende halten.
Text: L. Oberbüchler